Die Urheberin von „Haltungsgesundheit – die Tai Chi Methode nach Marie Hock-Westhoff“
in einem persönlichen Lebenslauf

Am 06. Oktober 1965 wurde ich in Pflaumheim bei Aschaffenburg geboren.
Meine frühen Jahre
Ab dem Alter von 12 Jahren begab ich mich schon auf eine lange erforschende, zunächst theoretische Reise durch die Alternativmedizin und die Naturheilverfahren, die Psychologie, Philosophie und die Soziologie. Ich wollte verstehen was dem Menschen helfen kann der zu werden, der er gedacht war zu sein, wie der Mensch tickt und funktioniert und was die Gesellschaft für Einflüsse auf die individuelle Personlichkeitsentwicklung hat. Ich hatte viele offene Fragen.
Zunächst absolvierte ich eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin. Im Anschluss an die Ausbildung holte ich mein Fachabitur mit Gewicht auf Sozialwesen nach. Anschließend absolvierte ich ein mehrmonatiges Praktikum an der örtlichen Zeitung „Main-Echo“, rezensierte Buch-Neuerscheinungen für das Feuilleton und redigierte Nachrichten für die Titelseite unter dem damaligen Chefredakteur Helmut Teufel.
Familienplanung
Im Alter von 21 Jahren war ich schon mit meinem Mann Herbert Westhoff verheiratet, der leider im Juni 2019 viel zu früh verstorben ist. Im Alter von 23 Jahren erwartete ich unser erstes Kind. Darauf folgte knapp 2 Jahre später unser zweites Kind und viele Fernreisen, welche den Wunsch in uns weckten, unsere Kinder in Asien aufwachsen zu lassen. Uns gefiel die höfliche, zurückhaltende und geduldige Art der Asiaten und wir stellten uns vor, wie schön es für Kinder sein muss, in so einer herzlichen Atmosphäre groß zu werden. Mein Mann hatte berufliche Chancen auf Auslandsprojekte und so lebte unsere kleine Familie ab 1994 zunächst ein Jahr in Bangkok, Thailand, dann ein Jahr in Riad, Saudi-Arabien und schließlich vier Jahre in Cebu auf den Philippinen.
Ganzheitsmedizin
Noch vor den Auslandsaufenthalten 1994 interessierte ich mich auch im Zuge einer natürlichen und ganzheitlichen Versorgung und Erziehung unserer Kinder für Naturheilverfahren und Ganzheitsmedizin und machte sehr gute Erfahrungen bezüglich der Wirkungsweise an mir und meiner Familie bei meinem damaligen Heilpraktiker Peter Herdle in Aschaffenburg. Ich durchlief mehrere Praktika bei ihm in der Praxis und begann mich nun selbstständig in diesen Bereichen weiter zu bilden.
1993 machte ich eine Ausbildung zur Fußreflexzonentherapeutin nach Eugenice Ingham bei Heilpraktikerin Ina Schäbler in Aschaffenburg. Bereits 1995 in Saudi-Arabien behandelte ich Mitbewohner und Kollegen meines Mannes unentgeltlich im Mursalat-Compound in Riad mit dieser Methode.
Vier Jahre auf den Philippinen
In Cebu 1996, im Alter von 31 Jahren eröffnete ich eine kleine eigene Praxis für Fußreflexzonentherapie und – als Außenstelle und in Rücksprache mit Peter Herdle- für Homöopathie und Aura-Soma. Ich kam durch meine dortige Tätigkeit mit mich sehr bereichernden Menschen zusammen: chinesischen TCM-Medizinern, Geistheilern, Sehern, Kalimasata-Praktitionern u.a. und absolvierte dort eine Zusatzausbildung in Reiki 1 bei dem schwedischen, in Südafrika lebenden Ausbilder Staffan Fritzsche.
Schon damals begriff ich, dass alle energetische Arbeit den immer gleichen Grundprinzipen folgt, dass jedoch die Methoden und Anwendungen kulturell bedingt unterschiedlichen Einflüssen unterliegen. z.B die Chakrenlehre in Indien, die 5 Elementelehre und die Lehre vom Chi in China. Die Fußreflexzonentherapie in Amerika. Damals hielt ich schon Vorträge über Farbheilkunde und Fußreflexzonentherapie, die inhaltlich auch gespeist wurden von meinen eigenen praktischen Erfahrungen an einer Vielzahl von Klienten. Meine kleine Praxis war damals auf Cebu ein Geheimtipp und stark frequentiert.
Es gab wenig, was ich im Laufe meiner Jugend und meiner frühen Erwachsenenjahre nicht selbst praktisch ausprobiert hätte: Bachblüten, Familienaufstellungen, Reiki, Aura-Soma, Homöopathie, diverse Heilbehandlungen. Schon sehr früh verstand ich, wie wichtig es ist, seine individuellen Themen und Probleme achtsam und zeitgerecht anzugehen um keine „Leichen im Keller zu horten“. Trotz allem blieb ich auf der Suche, auf der Suche nach dem wirklichen Gefühl bei mir angekommen zu sein.
Tai Chi Chuan und Qi Gong auf Cebu
Ab 1996 auf der philippinischen Insel Cebu sollte der Grundstein für meine jetzige Tätigkeit gelegt werden: Ich lernte den philippinischen Tai Chi Chuan Meister Benny Arnel Besa kennen. Bei ihm erlernte ich in mehr als 1500 Ausbildungsstunden die hohe Kunst des Tai Chi Chuan und Qi Gong.
Ich spürte, dass es genau dies war, was mir bisher zur eigenen Ganzwerdung und zu meinem Kohärenzgefühl gefehlt hatte: die praktische Körperarbeit! Ich wusste instinktiv, dass die Praxis des Tai Chi Chuan und Qi Gong das fehlende Puzzlesteinchen zu meiner ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung war. All mein theoretische Wissen in Verbindung mit der Praxis der Körperarbeit sind für mich verschmolzen zu einer ganzheitlichen Heilbehandlung an Körper, Geist und Seele. Ich wurde nicht müde, täglich mehrere Stunden zu praktizieren, um irgendwann in den Genuss der im Tai Chi Chuan angestrebten Ziele zu kommen: stark wie ein Holzfäller, gelassen wie ein Weiser und geschmeidig wie ein Kind zu werden.
Als das Projekt meines Mannes in Cebu 2000 zu Ende war, ist unsere Familie wieder nach Aschaffenburg zurück gegangen. Meister Benny Arnel Besa nahm mir zum Abschied das Versprechen ab, die hohe Kunst des Tai Chi Chuan und Qi Gong in Deutschland verbreiten zu helfen.
Zurück in Aschaffenburg
2001 gründete ich meine Tai Chi Chuan und Qi Gong Schule Artoftaichichuan in Aschaffenburg, mit zunächst 2 Teilnehmerinnen und freute mich über eine in kurzer Zeit rasant ansteigende Zahl von Schülern. Zeitgleich wurde ich in einer Naturheilpraxis in Aschaffenburg angeworben als Fußreflexzonentherapeutin zu arbeiten und tat dies intensiv bis zum Jahre 2014. Innerhalb dieser Arbeit entwickelte ich für Klienten mit bestimmten Erkrankungen Visualisierungs- und Fragetechniken, die ich während der Behandlung sehr erfolgreich anwendete.
Erste Körperhaltungsanalysen
Im ersten Jahr meines Unterrichtens ergaben sich bei mir Knieprobleme während der Tai Chi Chuan Praxis. Mein Lehrer in Cebu gab mir für meinen eigenen Weg des Lernens die Empfehlung mit, alle Bewegungen stets zu analysieren. So begann ich verstehen zu wollen, warum ich nun Knie-Probleme durch meine Tai Chi Chuan-Praxis bekam und analysierte. Mir wurde klar, dass die oft übliche Anweisung „und wir sinken in die Knie“ eine andere Qualität in der Grundhaltung des Reiterstandes und Bogenstandes bewirkt, als wenn der Bewegungsbeginn des Sinkens von einer anderen Stelle im Körper heraus erfolgt.
Ich begann vom Becken aus zu sinken und die Verteilung der von oben kommenden Belastung änderte sich schlagartig und die Knie blieben sofort unbehelligt. Ich begann, diese Erkenntnisse in meinen Unterricht mit einfließen zu lassen, individualisierte das Sinken, mit erstaunlichen Erfolgen und entwickelte so den „individuelleuellen Bewegungsbeginn des Sinkens und Zurück-Sitzens in der Praxis des Tai Chi Chuan“. Diese Entwicklung meldete ich als Marke unter dem Namen „Artoftaichichuan“ an. Nicht nur, dass ich an mir selbst spürte, dass sich eine ganzheitliche Veränderung bei mir einstellte, sondern auch bei meinen Schülern.
Ich begriff, dass es hier zunächst um die energetische Verbindung der einzelnen Wirbelsäulenabschnitte geht und weiterhin um die energetische Verbindung aller Gelenke miteinander, welche entscheidend zu einem ganzheitlichen Heilungsprozess beitragen können, da an den Gelenkstellen im Körper oft das Chi blockiert ist. An mir selbst erlebte ich zum ersten Mal in ihrem Leben, was es wirklich heißt, seine Mitte zu finden und ich verstand, dass -in meinen Augen- dieser psychisch-geistige Aspekt der Mitte nur nachhaltig mit Hilfe von entsprechender Körperarbeit erreicht werden kann.
Die im Tai Chi Chuan übliche Orientierung an der Tragachse und an der Schwerkraft läuten tiefgreifende Prozesse zur Gesund-Werdung und Prävention im Menschen ein, dies wurde mir deutlich, da ich es am eigenen Leib erfahren hatte und nicht nur theoretisch wusste. Meine Suche war beendet, ich war bei mir angekommen. Ein unglaublich schönes Gefühl.
Die Grundlagenforschung
Gerne hätte ich damals zurück in Aschaffenburg einen guten Tai Chi Chuan Meister gefunden, bei dem ich mich hätte weiter entwickeln können, doch ich fand niemanden, der in dieser Tiefe gearbeitet hat. Es gab in dieser Zeit (2001) auch noch nicht in dem Maße die Wissensfülle und -Verbreitung über das Internet, wie wir es heute haben, auch nicht viele deutschsprachige Bücher über Tai Chi Chuan. So orientierte ich mich ohne äußere Hilfe an den 10 Tai Chi Chuan Prinzipien nach Yang Cheng Fu und entdeckte in gründlicher Erforschung bei mir selbst und meinen Teilnehmern, dass diese Prinzipien alles beinhalten, was ein Mensch braucht, um wirklich körperlich und geistig-seelisch in seine Mitte zu kommen.
Dieser Prozess hat über 10 Jahre gedauert und wird von mir immer tiefer erforscht und intensiv an mir und meinen Schülern als sogenannte Korrekturen (ein im Tai Chi Chuan üblicher Begriff: „die immer währenden Korrekturen“) angewendet.
Ganzheitliche Haltungsgesundheit
Im Jahre 2011 habe ich schließlich all mein erlerntes und erarbeitetes Wissen in einer einzigen Methode, der Methode Haltungsgesundheit (Grundgedanke zur Wortgebung: Gesundheit, die aus der Körperhaltung kommt) vereint. Mir wurde aufgrund meiner eigenen Geschichte bewusst, dass in der ganzheitlichen Heilwerdung eines Menschen kein Aspekt der Dreiheit Körper Geist und Seele außen vor gelassen werden sollte.
Ich habe ein Konzept entwickelt (die 13 Punkte, beschrieben auf der Seite „Ihr Termin„), mit der Menschen in einer Konsultation die auf der Seite „Methode“ beschriebene Ziele wieder erreichen können. Des weiteren habe ich ein Ausbildungskonzept entworfen, um weitere Körpertherapeuten auszubilden und diese Methode möglichst vielen Menschen zugute kommen zu lassen.
Und so ist es heute
2012 wurde ich vom DDQT (Deutscher Dachverband für Qi Gong und Taijiquan) als Ausbilderin für Tai Chi Chuan anerkannt und lasse mein Wissen in die Ausbildung für Kursleiter und Lehrer mit einfließen. Dieses Wissen wird hierbei aber nicht soweit vertieft, um einer separaten, ganzheitlichen Haltungsanalyse im von mir gedachten Sinne gerecht werden zu können. Dank der Neurowissenschaften und der Erforschung von energetischer Arbeit an z.B. der Universität in Ulm über die Wirkungsweise von Akupunktur, ist heute bekannt, dass sich nichts mysteriöses hinter Körperarbeiten wie Yoga, Tai Chi Chuan, Qi Gong oder Osteopathie, Tuina etc. verbirgt.
Man kann kurz zusammengefasst sagen: Energie wird durch Bewegung innerhalb der Faszien im Körper weitergeleitet und z.B. weiß man heute: Akupunkturpunkte sind identisch mit Nervenschaltstellen im Gewebe. Aufgrund dieses erforschten Wissens haben diese Disziplinen mittlerweile und glücklicherweise ihren esoterisch angehauchten touch verloren, werden ernster genommen und erreichen immer mehr Menschen als Möglichkeit, Körper Geist und Seele in Einklang zu bringen.
Heute habe ich an meinem Institut rund 140 Teilnehmer/innen und eine angestellte Lehrerin, bin Oma zweier süßer Enkelkinder, erfülle mir seit 2017 den Traum vom Studieren doch noch mit einem Gasthörer-Studium (Sportwissenschaften und Psychologie) an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen, habe ein Buch geschrieben, zwei mal mit der Pekingform die Goldmedaille gewonnen (2007: bei den Worldchampionship WPKA in Griechenland und 2012 bei den: „10th Hong Kong Wushu international championship“ in Hong Kong), bin glücklich und dankbar über die Fügungen in meinem Leben.
Meinem verstorbenen Mann Herbert werde ich auf immer dankbar sein für seine liebevolle und praktische Unterstützung in meinem beruflichen und persönlichen Prozess, für seine Liebe und Geduld. Viele unserer Teilnehmer/innen kennen ihn als den ruhigen besonnenen Mann mit der Kamera, der all unsere Events begleitet hat.